Weitläufig bekannt sind Hunde, die in Senioreneinrichtungen für lachende Gesichter sorgen, wobei die alten Herrschaften im Kreis sitzen. Der Hund führt etwas vor und kann gestreichelt werden.
Meist wird dies Ehrenamtlich mit sogenannten Besuchshunden durchgeführt. Das hat durchaus seine Berechtigung, denn auch dies ist eine Form von Therapie in der z.B. der soziale Umgang der Bewohner unterstützt wird.
Hundgestützte Therapie ist aber viel mehr und sollte nicht mit den Besuchen der Ehrenamtlichen verwechselt werden.
In der Hundgestützten Therapie ist der Hund eine Art Hilfsmittel über den der Therapeut den richtigen mentalen Zugang zum Patienten bekommt.
Darauf aufbauend kann ein Therapeut seine Therapie ausarbeiten, entsprechend der vorhandenen Reccourcen des Patienten und mit Hilfe des Hundes große Erfolge erzielen.
Dafür braucht der Therapeut Kenntnisse über die verschiedenen Krankheitsbilder der jeweiligen Patienten und eine Qualifikation in diesen Bereichen ist unerlässlich für den Erfolg.
Natürlich kann ein Kynotherapeut nicht alle Beruflichen Kenntnisse der verschiedenen Therapeuten, wie der eines Logo- Physio- oder Ergotherapeuten in einer Ausbildung erlangen und auch ist er kein Psychiater.
Aber all diese Bereiche sollten unbedingt Teil der Ausbildung sein, denn eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen Berufsgruppen ist anzustreben.
Auch für die Dokumentation, die dem MDK vorgelegt werden können, ist eine fachlich richtige Dokumentation von großer Bedeutung.
Nicht zuletzt kann ein Kynotherapeut überhaupt nur eine Erfolgsversprechende Therapie ausarbeiten, wenn er über die jeweilige Beeinträchtigung, die Ursache und die Möglichkeiten des Patienten fachliche Kenntnisse hat.
Darauf und in Verbindung mit dem feinen Gespür des Hundes als Zugang zum Patienten stützt sich die ganze Therapie.
Von größter Wichtigkeit ist aber die Regelmäßigkeit der Therapieeinheiten. Sie kann von den Ehrenamtlichen aus Zeitgründen meist schon nicht gewährleistet werden.
Menschen, die nicht oder nicht mehr in der Lage sind, solchen Vorführungen zu folgen oder mental umzusetzen können an den Gruppen- Besuchsrunden nicht teilnehmen, wie z.B. Komapatienten oder Mehrfachbehinderte usw.
Deshalb sind unsere Hunde nicht darauf trainiert Männchen zu machen oder Spiele vorzuführen, denn unsere Arbeit fängt oft dort an, wo die herkömmlichen Therapie – Besuchshunde an ihre Grenzen kommen.
Unsere Hunde sind darauf trainiert in den Therapieeinheiten auf den jeweiligen Patienten einzugehen, sich „in sie reinzufühlen“ und entsprechend zu agieren. Hierbei muss der Hund hochkonzentriert sein und sich nur dem Patienten widmen.
Auch in der Sterbebegleitung ist der Hund in der Lage, dem Sterbenden ein Gefühl der Ruhe und des Verständnisses zu vermitteln, zu dem wir Menschen nicht in der Lage sind.